Überblick über die wichtigsten Elemente und Zielsetzungen von ACT
Die Akzeptanz- und Commitment Therapie (ACT, ausgesprochen als ein Wort, wie das englische Verb "act") ist eine Weiterentwicklung der Verhaltenstherapie, sie fußt auf dem gleichen Grundsatz – nämlich dass psychische Probleme auf ungünstigen oder fehlenden Lernprozessen beruhen.
Der Augenblick
Unser Verstand kann mit dem gegenwärtigen Augenblick nicht viel anfangen. Viel lieber beschäftigt er sich beispielsweise damit, die Vergangenheit zu analysieren oder die Zukunft vorherzusagen und Pläne zu schmieden.
Mit ACT bringen wir uns wieder in Kontakt mit dem, was im Moment um uns passiert.
Werte
Was will ich eigentlich, was ist mir wichtig im Leben, worauf kommt es mir an? Dies sind Fragen, mit denen wir uns im Alltag vielleicht viel zu wenig beschäftigen, die aber von zentraler Bedeutung sind. Ziele sind wichtig - wir brauchen Ziele, um uns in Bewegung zu
setzen. Aber genauso wichtig sind Werte: Richtungen, die wir im Leben einschlagen können.
ACT unterstützt uns darin, Werte für sich zu formulieren und Antworten auf die Frage zu finden: Wie will ich mein Leben leben?
Abstand zu Gedanken
Jeder von uns hat ein kleines „Maschinchen“ in seinem Kopf, das ununterbrochen Gedanken produziert. Viele Gedanken sind nützlich und helfen uns dabei, mit unserer Umwelt zurechtzukommen. Aber manchmal sind auch Gedanken darunter, die uns nicht helfen, die absurd sind, einseitig, belanglos, unnütz, irrelevant, übertrieben oder schlichtweg falsch.
ACT zeigt uns, wie wir es schaffen können, problematischen Gedanken weniger Macht über uns und unser Verhalten zu geben, nämlich, indem wir uns aus der Verschmelzung („Fusion“) mit ihnen lösen.
Wer bin ich?
Wer sind wir eigentlich? Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten und jeder von uns hat viele (Vor-)Urteile über sich selbst, seinen „Charakter“, seine „Persönlichkeit“ im Kopf. Wir neigen dazu, andere, aber auch uns selbst in Schubladen zu stecken.
ACT versucht uns dabei zu unterstützen, das eigene innere Gefängnis zu erkennen – und daraus auszubrechen.
Akzeptanz
Oftmals sträuben wir uns dagegen, Dinge zu akzeptieren, die wir nicht ändern können. Viele kennen das „Gelassenheitsgebet“, mit dem wir uns die Gelassenheit wünschen anzunehmen, was wir nicht ändern können, die Kraft, zu ändern, was zu ändern ist, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
ACT versucht uns zu helfen, aktiv anzunehmen, was wir nicht ändern können.
Commitment: Es ist mir ernst!!!
Menschen, die sich in einer Lebenskrise befinden oder die seit langem mit einem Problem – beispielsweise mit Depressionen oder mit einer Sucht kämpfen – haben oft resigniert. Wer aber nichts wichtig findet, wer sich in keiner Hinsicht festlegt, ist wie ein „Fähnchen im Wind“.
ACT versucht hier gegenzusteuern, indem wir wieder lernen, Dinge wichtig zu finden und zu sagen: Darauf kommt es mir an.